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Centre de recherches en histoire et épistémologie comparée de la linguistique d'Europe centrale et orientale (CRECLECO) / Université de Lausanne // Научно-исследовательский центр по истории и сравнительной эпистемологии языкознания центральной и восточной Европы

-- Anina Meyer. Séminaire du 29 mars 2011 : Leo Weisgerber – pensée et langue en Allemagne des années 1930

Plan

1. Introduction
La linguistique en Allemagne au début du 20ème siècle

2. Leo Weisgerber (1929), Muttersprache und Geistesbildung. Notions clés au sujet de langue – pensée – peuple

3. Conclusion
Sprachinhaltsforschung
Qu’en est-il des minorités linguistiques et des locuteurs bilingues ?

Bibliographie

- BUSSMANN H. (1990), Lexikon der Sprachwissenschaft, Stuttgart: A. Kröner Verlag.
- HÜLLEN W. (1999), « Das Glockenspiel des Ablauts, National tones in German linuistic publications between 1914 and 1945 » in The emergence of the modern Language Science, vol 1, Philadelphia - Amsterdam: J. Benjamins, 219-235.
- HUTTON M. (1999), Linguistics and the Third Reich. Mother-tongue fascism, race and the science of language, London and New York : Routledge.
- MARCELLESI J.-B., GARDIN B., Introduction à la sociolinguistique, Paris: Larousse, 1974.
- WEISGERBER L. (1929), Muttersprache und Geistesbildung, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.

Extraits de Leo Weisgerber, Muttersprache und Geistesbildung :

1. [Es] bleibt […] bestehen, dass diese Fähigkeit, mit Hilfe von Merkmalen die Erscheinung zu be-greifen, der wichtigste Bestandteil der menschlichen Sprachbegabung ist, und dass diese Form des Erkennens dem menschlichen Verstand wesentlich und eigentümlich ist. (1929 : 36)

2. Wir fanden als einfachste Leistung der Sprache, dass sprachliche Mittel dem rein sinnlichen Eindruck zugesellt werden als wirksamste Hilfen, um in dem Strom des Erlebens bestimmte Ausschnitte festzuhalten und im Gedächtnis zu bewahren […]. (idem : 115)

3. Jetzt finden wir die Sprache in einer anderen Ebene wieder: als Besitz einer Gemeinschaft, also als Kulturgut. (idem : 41)

4. [J]edem Volk ist in seiner Sprache eine Weltauffassung niedergelegt, und wir müssen jetzt sagen seine Weltauffassung, wie sie in den Schicksalen der Sprachgemeinschaft, ihrer geographischen und geschichtlichen Lage, ihren geistigen und äusseren Bedingungen Gestalt gewonnen hat. (idem : 99)

5. Auf Grund der gemeinsamen Sprache können die Mitglieder einer Sprachgemeinschaft in gleichartigen Inhalten und Formen denken, deshalb können sie sich verständigen usw. (idem : 69)

6. […] vielmehr ist gerade das die wunderbare Leistung der Sprache, dass unter ihrem Einfluss dises Wissen unbewusst heranwächst; dass sie es dem Menschen ermöglicht, alle seine Erfahrungen zu einem Weltbild zu vereinigen, und ihn darüber vergessen lässt, wie er früher, vor der Spracherlernung, den Erscheinungen gegenüberstand. (idem : 29)

7. […] die sinnlich fassbare Sprechäusserung ist ja nur eine vorübergehende Erscheinungsform des viel wirklicheren Sprachbesitzes eines Menschen, und dieser wiederum ist nur eine Ausprägung einer höheren Wirklichkeit, eben der Sprache eines Volkes: und hinter allem Sprachlichen auf Erden steht schliesslich als Urquell, als letzte Wirklichkeit, die Sprachfähigkeit des Menschen. (idem : 44)